Veranstaltung "Ahlener Literarische Sextett Sechs Literatur-Expert*innen diskutieren" (Nr. 50200) wurde in den Warenkorb gelegt.
L50200
Ahlener Literarische Sextett
Sechs Literatur-Expert*innen diskutieren
Beginn | Di., 05.11.2024, 19:00 - 20:30 Uhr |
Kursgebühr | 10,00 € (ermäßigt: 5,00 €) |
Dauer | 1 x |
Kursleitung |
Lisa Voß-Loermann
Frank Schlösser Martina Padberg |
Unter der Moderation der Ahlener Journalistin und Literaturkennerin Lisa Voß-Loermann diskutieren Marion Gay (Schriftstellerin), Dr. Martina Padberg (Leiterin KunstMuseum Ahlen), Ulrike Schräder-Kleikamp, Andre Sebastian (Leiter Kulturbüro Münsterland) und Frank Schlösser (Programmbereichsleiter Kultur VHS Ahlen) über vier literarische Neuerscheinungen im Heimatmuseum Ahlen.
Dabei werden folgende Bücher besprochen:
Dana Vowinckel – „Gewässer im Ziplock“
In ihrem preisgekrönten Debütroman „Gewässer im Ziplock“ erzählt die 1996 in Berlin geborene Autorin eine mitreißende Familiengeschichte zwischen jüdischer Tradition und deutschem Gedächtnistheater. In der Geschichte voller Leben und Menschlichkeit geht es um einen Sommer zwischen Berlin, Chicago und Jerusalem. Wie jedes Jahr verbringt die fünfzehnjährige Margarita ihre Ferien bei den Großeltern in den USA. Doch sie hat Heimweh, nach ihren Freunden und ihrem Vater, der in einer Berliner Synagoge die Gebete leitet. Die Mutter hat die beiden verlassen, als Margarita drei Jahre alt war. Höchste Zeit, beschließt der Familienrat, dass sie einander besser kennenlernen. Und so wird Margarita in ein Flugzeug nach Israel gesetzt, wo ihre Mutter seit Kurzem lebt. Gleich nach der Ankunft geht alles schief, die Reise durchs Heilige Land reißt alte und neue Wunden auf, da müssen sie schon wieder zurück nach Chicago, wo sich alle um das Krankenbett der Großmutter versammeln und Margarita eine Entscheidung treffen muss.
Marc-Uwe Kling – „Views“
Bekannt wurde Marc-Uwe Kling mit seinen Geschichten, in denen ein Kleinkünstler mit einem kommunistischen Känguru den Alltag bewältigt, Mit veröffentlicht der Autor sein brutales, politische Romanthriller-Debüt. Darin verschwindet die 16-jährige Lena Palmer spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht. BKA-Kommissarin Yasira Saad soll Lena finden und die Täter identifizieren. Ihr bleibt wenig Zeit, denn schon gibt es erste gewalttätige Demonstrationen in deutschen Städten. Eine rechtsradikale Gruppierung namens „Aktiver Heimatschutz“ gewinnt rasant an Zulauf. Kann Yasira die Täter verhaften, bevor der Lynchmob zuschlägt und der Rechtsstaat zu wanken beginnt?
Maxim Leo – „Wir werden jung sein“
In Maxim Leos Roma „Wir werden jung sein“ gerät das Leben der Teilnehmer*innen einer Medikamentenstudie am der Berliner Charité aus den Fugen, als sie plötzlich jünger werden:
Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Wenger, ein schwerkranker Immobilienpatriarch, verabschiedet sich mit einem rauschenden Fest von der Welt, um kurz darauf – zur Verzweiflung seiner Erben – wieder aufzublühen. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von ihrer Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.
Ein ungeheuer hellsichtiger Roman, der seinen Protagonisten voller Witz und Wärme durch das verrückteste Jahr ihres Lebens folgt. Und der wie nebenbei die großen ethischen und gesellschaftlichen Fragen stellt, die sich ergeben, wenn die weltweit auf Hochtouren laufende Forschung zur biologischen Verjüngung des Menschen Erfolg hat.
Zara Zerbe – „Phytopia Plus“
Der Debütroman der 1989 in Hamburg geborenen Autorin ist im Setting brütender Hitze, Artensterben, Dürreperioden und leeren Regalen im Supermarkt verortet. Für die Menschheit sieht es in den 2040er Jahren nicht allzu rosig aus. Zumindest nicht für die ärmeren Teile der Bevölkerung. Wer Geld hat, lebt in komfortablen, eingezäunten Siedlungen mit eigenem Biosupermarkt und könnte die Klimakrise überleben, indem das Bewusstsein digitalisiert und auf der DNA einer Pflanze gespeichert wird. Die Drosera AG, ein Biotech-Konzern mit Sitz in Hamburg, vermarktet ein solches Verfahren. Kostenpunkt: 350.000 Euro. Aylin gehört nicht zu den Menschen, die sich so etwas leisten können. Sie arbeitet als Aushilfsgärtnerin in den Gewächshäusern der Drosera AG und tauscht mit Besserverdienern seltene Zierpflanzen gegen frische Lebensmittel. Gern hätte sie für ihren Großvater einen Speicherplatz auf einer Pflanze. Als ungewöhnliche Panaschierungen auf den Blättern der Speicherpflanzen auftauchen, beginnt Aylin auf dem Schwarzmarkt Profit daraus zu schlagen, um sich ihren Wunsch zu erfüllen. „Phytopia Plus“ ist eine gesellschaftskritische Reflexion einer nicht allzu weit entfernten Zukunft.
Eine Anmeldung ist erforderlich, der Eintritt an der Abendkasse zu zahlen.